Nachrichten aus Anderswelt

Fortsetzung

Die Informationen, die mir aus der Geisterwelt zukommen, sind allerdings nicht immer nur mystischer Natur und auch nicht immer existentiell wichtig. Grade zu Anfang waren es oft Kleinigkeiten, die mir aber bewiesen, das ich sie ernst nehmen kann, für wahr ansehen kann.
Das Überprüfen der Informationen, was man reinbekommt verifizieren, ist ein wesentlicher und sehr wichtiger Punkt für mich beim Schamanisieren. Nur so kann man weitgehendst Brainfuck vermeiden oder auch bewußte Fehlinformationen von übel wollenden Wesenheiten aufdecken. Dazu arbeitet man eben mit Verbündeten, zu denen man bereits Vertrauen aufbauen konnte und die man dann im Zweifelsfall noch mal dazwischen schaltet.
Was mich allerdings nicht davon abhält, auch immer mal wieder ins Zweifeln zu kommen, verunsichert zu sein, bis sich dann rausstellt - die Geister haben recht.

Dazu ein ziemlich zeitnahes Erlebnis, das mit der Wohnung, in der ich jetzt lebe, zusammen hängt.
Im Oktober 2005 trennte ich mich von meinem Berliner Lebensgefährten, und war danach auf Wohnungssuche. Ziemlich lange, wie sich so einige erinnern werden.
Ende Januar war es, glaub ich, als ich tatsächlich mal eine Wohnung besichtigte, die mich sofort extrem ansprach, in die ich ziehen wollte.
Es gab ein bissl Probleme, ob ich sie erhalten würde, worauf ich meine Geister befragte, und die Antwort erhielt “das ist deine Wohnung”.
Tatsächlich wurde mir dann vom Makler bestätigt, das ich die Wohnung erhalten würde. Allerdings sei die Sachbearbeiterin krank, ich solle bitte zwei Wochen warten. Im Endeffekt wurden drei Wochen daraus, in denen ich immer wieder leicht panische Anfragen an die Geisterwelt sendete, die immer mit “Ruhig Blut, passt alles, deine Wohnung” beantwortet wurden.
Mein Ex war - klarerweise - schon recht ungeduldig, und ich auch, das ich endlich ausziehen würde. Nach drei Wochen Krankheit der Sachbearbeiterin hieß es “in zwei Wochen machen wir den Termin wegen Schlüsselübergabe, blabla”.
Puuuh, war ich erleichtert
Die zwei Wochen vergingen, der Tag rückte ran, und der Makler meldete sich nicht. Kurz vor dessen Büroschluß rief ich dann an und fragte, was los sei.
“Oje, Fr. Lucia”, wand er sich verlegen am Telefon “Die Wohnung ist jetzt doch an eine Familie mit zwei Kindern vergeben worden. Es tut mir sehr leid.”
Ich war rasend. Zum einen, dass die nicht so weit waren, mir das mitzuteilen, ohne das ich nachfragen mußte. Zum andern über meine Geister, die mich sichtlich verarscht hatten. Oder noch schlimmer, dass ich, wie es schien, die Antworten von ihnen gar nicht richtig interpretiert hatte bzw. mein Wunschdenken die richtigen Antworten überdeckt hatte.
Heularien waren angesagt.
Meine Nachfragen drüben ergaben null Reaktion, und sauer war ich auch.
Dann kam Ostern heran.
Am Samstag abend, als ich zu Bett ging, schoß mir direkt vor dem Einschlafen ein Bild der Wohnung durch den Kopf. Dazu der Gedanke “Wenn die Wohnung jetzt doch wieder zu haben ist, möchtest du sie dann noch?” Diese Frage hatte einen etwas spöttischen Unterton, den ich von einem meiner Verbündeten recht gut kenne.
Dennoch dachte ich als Antwort “So ein Blödsinn. Aber natürlich würde ich sie wollen, aber die ist ja weg” und machte mich ans Einschlafen.
Am Ostersonntag, ich war allein Zuhause, mein Ex bei seiner Familie, durchsuchte ich mal wieder die Wohnungsanzeigen im Internet.
Tja, und welche Wohnung war bei meiner bevorzugten Suchseite auf der ersten Seite zu sehen?
Genau, meine Traumwohnung. Die, bei der die Geister ständig bestätigt hatten, das ich sie bekommen würde.
Am Dienstag rief ich beim Makler an, am Mittwoch bekam ich die Schlüssel. Eingezogen bin ich am 1. Mai 2006.
Meine Geister hatten recht behalten!